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Wasserleitungen reinigen - Erfahrungen gesucht
(zu alt für eine Antwort)
W.Rainer
2004-09-10 08:36:36 UTC
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Hallo!
In unserem Altbau haben sich die Wasserleitungen zugesetzt, was eine
Minderung des Durchflusses hervorgerufen hat. Folge ist, daß die
Gasdurchlauftherme zum Duschen nur sehr schwer anspringt.
Auf der Suche nach Lösungen bin ich auf eine Methode gestossen, die ein
Aufstemmen der Wände vermeidet.
Hierbei werden die Rohre von innen gereinigt und abschliessend mit einer
Kunststoffschicht ausgekleidet.
Kann mir jemand seine Erfahrungen bezügl. dieser Methode mitteilen?
Herzlichen Dank
Wolf
Wilm Erning
2004-09-10 10:25:35 UTC
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Guten Tag!

On Fri, 10 Sep 2004 10:36:36 +0200, "W.Rainer"
Post by W.Rainer
In unserem Altbau haben sich die Wasserleitungen zugesetzt, was eine
Minderung des Durchflusses hervorgerufen hat. Folge ist, daß die
Gasdurchlauftherme zum Duschen nur sehr schwer anspringt.
Auf der Suche nach Lösungen bin ich auf eine Methode gestossen, die ein
Aufstemmen der Wände vermeidet.
Hierbei werden die Rohre von innen gereinigt und abschliessend mit einer
Kunststoffschicht ausgekleidet.
Kann mir jemand seine Erfahrungen bezügl. dieser Methode mitteilen?
Also: Diese Verfahren sind nach Trinkwasserverordnung derzeit nicht
zugelassen. Weder für das Beschichtungsmittel noch für die Verfahren
an sich existieren derzeit Zulassungen. Da die Trinkwasserverordnung
dieses aber in $ 17 unbedingt fordert, darf genau genommen derzeit ein
solches Verfahren nicht angewendet werden.

Dazu kommen weitere Randbedingungen:

Die Haltbarkeit einer solchen Maßnahme ist nicht vergleichbar mit
einer Neuinstallation. Man geht derzeit von 10-15 Jahren im Kaltwasser
aus, Warmwasser gerne deutlich weniger. Eine ordnungsgemäße
Neuinstallation hält gerne 50 Jahre.

Wenn die Rohrleitungen nicht peinlich genau und vollständig von
Ablagerungen befreit werden, kann das Verfahren nicht funktionieren.
Dies ist eine schwierige Aufgabe und wird oft nicht erreicht. Reste
von Korosionsprodukten unter der Beschichtung führen zu
Haftungsverlust und Versagen des Verfahrens.

Für ein EFH oder ein ähnlichkleines Objekt ist so ein Verfahren IMHO
wenig sinnvoll, mal abgesehen von der o.g. Problematik. Für größere
Objekte können bei der Wirtschaftlichkeit andere Aspekte eine Rolle
spielen, aber über eine Betrachtung der Gesamtlebensdauer sehen die
konventionellen Systeme meist doch günstiger aus, da sich häöhere
Investitionen auf deutlich längere Zeiträume umlegen lassen.

Wilm
Jens Welbert
2004-09-10 19:00:13 UTC
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Post by Wilm Erning
Guten Tag!
On Fri, 10 Sep 2004 10:36:36 +0200, "W.Rainer"
Post by W.Rainer
In unserem Altbau haben sich die Wasserleitungen zugesetzt, was eine
Minderung des Durchflusses hervorgerufen hat. Folge ist, daß die
Gasdurchlauftherme zum Duschen nur sehr schwer anspringt.
Auf der Suche nach Lösungen bin ich auf eine Methode gestossen, die ein
Aufstemmen der Wände vermeidet.
Hierbei werden die Rohre von innen gereinigt und abschliessend mit einer
Kunststoffschicht ausgekleidet.
Kann mir jemand seine Erfahrungen bezügl. dieser Methode mitteilen?
Also: Diese Verfahren sind nach Trinkwasserverordnung derzeit nicht
zugelassen. Weder für das Beschichtungsmittel noch für die Verfahren
an sich existieren derzeit Zulassungen. Da die Trinkwasserverordnung
dieses aber in $ 17 unbedingt fordert, darf genau genommen derzeit ein
solches Verfahren nicht angewendet werden.
Da du dich anscheinend sehr gut damit auskennst:

Ist die sog. "physikalische Wasserbehandlung" wirklich ein so
gross angelegter Nepp, woführ ich in halte ?
Also ich meine die Behandlung mit magnetischen Feldern, oder
Anlegen eines Signals über 2 Drahtspulen ans Rohr.
Wolfgang Hauser
2004-09-11 06:57:56 UTC
Permalink
Post by Jens Welbert
Ist die sog. "physikalische Wasserbehandlung" wirklich ein so
gross angelegter Nepp, woführ ich in halte ?
Also ich meine die Behandlung mit magnetischen Feldern, oder
Anlegen eines Signals über 2 Drahtspulen ans Rohr.
Wenn man daran glaubt, funktioniert es schon. ;-)
Volker Neurath
2004-09-11 13:39:46 UTC
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Post by Jens Welbert
Ist die sog. "physikalische Wasserbehandlung" wirklich ein so
gross angelegter Nepp, woführ ich in halte ?
Ja.

Die einzig beweisbar wirksamen Verfahren gengen Verkalkung sind
Ionenaustauscher und Umkehrosmose.

Volker
--
"Andere spielen Prügelpause oder Counterstrike, wir lesen dsv"

Andreas Cammin in dsv (de.soc.verkehr)
Boris Kirkorowicz
2004-09-13 07:28:53 UTC
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Hallo,
Post by Volker Neurath
Die einzig beweisbar wirksamen Verfahren gengen Verkalkung sind
Ionenaustauscher und Umkehrosmose.
was ist mit folgendem: mir wurde von einem Verfahren erzählt, bei dem einmal
täglich ein harter (hochfrequenter?) Druckstoß auf das Wasser gegeben werde.
Dieser löse die kleinen Ablagerungen aus Rost und Kalk, die sich gerade an den
Oberflächen festsetzen wollen, so daß sie beim Zapfen ausgeschwemmt werden.
Aufgrund ihrer noch mikroskopischen Größe würde man diese gelösten Partikel im
Wasser nicht wahrnehmen.

Klingt nicht so sehr nach Scharlatanerie wie etwa Magnete oder so'n Zeugs.
Gibt es damit praktische Erfahrungen, ob es funktioniert?



Gruss Greetings
Boris Kirkorowicz
--
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Martin Kienass
2004-09-13 19:12:29 UTC
Permalink
Am Mon, 13 Sep 2004 09:28:53 +0200 schrieb Boris Kirkorowicz:

[...]
Post by Boris Kirkorowicz
was ist mit folgendem: mir wurde von einem Verfahren erzählt, bei dem einmal
täglich ein harter (hochfrequenter?) Druckstoß auf das Wasser gegeben werde.
Dieser löse die kleinen Ablagerungen aus Rost und Kalk, die sich gerade an den
Oberflächen festsetzen wollen,
Klingt so, als könnte man dafür auch mit einem (schweren) Hammer
gegen die Leitung dreschen.

[...]
Post by Boris Kirkorowicz
Klingt nicht so sehr nach Scharlatanerie wie etwa Magnete oder so'n Zeugs.
Doch, genau danach klingt es für mich.
--
______________
/schüüüüüüüß Martin Kienaß
Hamburg (Germany)
Boris Kirkorowicz
2004-09-14 15:33:39 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Martin Kienass
Klingt so, als könnte man dafür auch mit einem (schweren) Hammer
gegen die Leitung dreschen.
nee... Der Druckimpuls soll doch auf das Wasser gegeben werden, damit er sich
in der Leitung fortpflanzt und die Rohrwandung von innen bearbeitet.
Post by Martin Kienass
Post by Boris Kirkorowicz
Klingt nicht so sehr nach Scharlatanerie wie etwa Magnete oder so'n Zeugs.
Doch, genau danach klingt es für mich.
Möglich isses, aber weiß es jemand genau?



Gruss Greetings
Boris Kirkorowicz
--
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Helmut Jünger
2004-09-14 16:00:54 UTC
Permalink
Post by Boris Kirkorowicz
Hallo,
Hallo Boris.
Post by Boris Kirkorowicz
Post by Martin Kienass
Klingt so, als könnte man dafür auch mit einem (schweren) Hammer
gegen die Leitung dreschen.
nee... Der Druckimpuls soll doch auf das Wasser gegeben werden, damit er sich
in der Leitung fortpflanzt und die Rohrwandung von innen bearbeitet.
Die Stoßfront wird sich im nicht komprimierbaren Medium fortsetzen und
am Rohrende den Stöpsel 'raushauen. :=)

Nee, im Ernst, ich denke, um den gewünschten Reinigungseffekt zu
erzielen müsste man das System hochfrequenten Schingungen über längere
Zeit aussetzen.
Post by Boris Kirkorowicz
Post by Martin Kienass
Post by Boris Kirkorowicz
Klingt nicht so sehr nach Scharlatanerie wie etwa Magnete oder so'n Zeugs.
Doch, genau danach klingt es für mich.
Möglich isses, aber weiß es jemand genau?
Nö, imho alles Abzocke.
Post by Boris Kirkorowicz
Gruss Greetings
Boris Kirkorowicz
Gruß,
Helmut
Helmut Jünger
2004-09-14 16:30:25 UTC
Permalink
Post by Helmut Jünger
Schingungen
^^^
Kauft euch das da fehlende "W".
Martin Lenz
2004-09-15 08:57:18 UTC
Permalink
Post by Helmut Jünger
Post by Boris Kirkorowicz
Hallo,
Hallo Boris.
Post by Boris Kirkorowicz
Post by Martin Kienass
Klingt so, als könnte man dafür auch mit einem (schweren) Hammer
gegen die Leitung dreschen.
nee... Der Druckimpuls soll doch auf das Wasser gegeben werden, damit er sich
in der Leitung fortpflanzt und die Rohrwandung von innen bearbeitet.
Die Stoßfront wird sich im nicht komprimierbaren Medium fortsetzen und
am Rohrende den Stöpsel 'raushauen. :=)
Vor allem: solche Druckstöße entstehen sowieso, wenn man ein Ventil
schnell schließt (vor allem Einhebelarmatur oder Kugelhahn), sie stellen
eine Gefahr für die Leitungen und Ventile dar und sollten vermieden
werden. Entkalkungswirkung haben sie keine, ein paar grobe Schmutzpartikel
werden vielleicht mitgerissen und verlagert.
Post by Helmut Jünger
Nee, im Ernst, ich denke, um den gewünschten Reinigungseffekt zu
erzielen müsste man das System hochfrequenten Schingungen über längere
Zeit aussetzen.
Eine in-situ Ultraschallreinigung der Rohre :-) an sowas dachte ich aber
auch schon, als ich das erste Post dieses Threads gelesen hatte. Ich habe
aber auch keien Ahnung, ob das was bringen könnte.
--
Martin
Wolfgang Hauser
2004-09-15 09:43:01 UTC
Permalink
Post by Helmut Jünger
Post by Boris Kirkorowicz
nee... Der Druckimpuls soll doch auf das Wasser gegeben werden, damit er sich
in der Leitung fortpflanzt und die Rohrwandung von innen bearbeitet.
Die Stoßfront wird sich im nicht komprimierbaren Medium fortsetzen und
am Rohrende den Stöpsel 'raushauen. :=)
Etwa den gleichen Effekt dürfte man erzielen, wenn man von Zeit zu
Zeit Luft ins Leitungssystem läßt. Das Ergebnis kennt jeder, dessen
Anschluß wegen irgendwelcher Klempnerarbeiten kurz abgeklemmt wurde.

Die resultierende Dreckbrühe will wohl kein normaler Mensch haben.
Volker Neurath
2004-09-15 17:16:17 UTC
Permalink
Post by Helmut Jünger
Nee, im Ernst, ich denke, um den gewünschten Reinigungseffekt zu
erzielen müsste man das System hochfrequenten Schingungen über längere
Zeit aussetzen.
ACK, ähnlioch, wie das in Ultraschall-Reinigungsbädern geschieht.

Volker
--
"Andere spielen Prügelpause oder Counterstrike, wir lesen dsv"

Andreas Cammin in dsv (de.soc.verkehr)
Helmut Jünger
2004-09-16 23:34:31 UTC
Permalink
Am 15. September 2004 schrieb Volker Neurath:

Hallo Volker.
Post by Volker Neurath
Post by Helmut Jünger
Nee, im Ernst, ich denke, um den gewünschten Reinigungseffekt zu
erzielen müsste man das System hochfrequenten Schingungen über längere
Zeit aussetzen.
ACK, ähnlioch, wie das in Ultraschall-Reinigungsbädern geschieht.
Da sollte ich mir Gedanken machen, wie und ob der Ansatz machbar ist.

Da die Rohrleitung im Elternhaus auch von dem Problem betroffen war und
damals keine Lösung außer Erneuern der Rohre gefunden wurde kenne ich
das resultierende Chaos... und wünsche mir eine solide Problemlösung.
Post by Volker Neurath
Volker
Helmut
--
Klenkes & Tschüss!

eMail2 ROT13: uw3012[JNF_WRGMG_JBUY?]pbzchfreir[CHAXG!]qr
Wilm Erning
2004-09-21 06:52:49 UTC
Permalink
Moin!
Post by Jens Welbert
Ist die sog. "physikalische Wasserbehandlung" wirklich ein so
gross angelegter Nepp, woführ ich in halte ?
Also ich meine die Behandlung mit magnetischen Feldern, oder
Anlegen eines Signals über 2 Drahtspulen ans Rohr.
Hat etwas gedauert, aber andere haben ja ebenfalls geantwortet:

Ja, ist nicht wirksam.

Wilm

Patrick G. Stößer
2004-09-14 20:09:11 UTC
Permalink
Post by Wilm Erning
Guten Tag!
[...]
Post by W.Rainer
Hierbei werden die Rohre von innen gereinigt und abschliessend mit einer
Kunststoffschicht ausgekleidet.
Kann mir jemand seine Erfahrungen bezügl. dieser Methode mitteilen?
Also: Diese Verfahren sind nach Trinkwasserverordnung derzeit nicht
zugelassen. [...]
Die Haltbarkeit einer solchen Maßnahme ist nicht vergleichbar mit
einer Neuinstallation. Man geht derzeit von 10-15 Jahren im Kaltwasser
aus, Warmwasser gerne deutlich weniger. Eine ordnungsgemäße
Neuinstallation hält gerne 50 Jahre. [...]
Wie sieht das Ganze denn bei Abwasserleitungen aus? Macht das da mehr
Sinn? Ist es möglich, nur zu "fräsen", ohne die Kunststoffauskleidung?

mfg, pgs
--
pgp public key: http://www.pgs-info.de/pgp/pgs.asc
Boris Kirkorowicz
2004-09-15 08:16:09 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Patrick G. Stößer
Wie sieht das Ganze denn bei Abwasserleitungen aus? Macht das da mehr
Sinn? Ist es möglich, nur zu "fräsen", ohne die Kunststoffauskleidung?
Sicher kann man fräsen, und das wird man bei Verstopfungen als Sofortmaßnahme
sicher auch als erstes tun. Nur gilt es zu berücksichtigen, daß durch das
Fräsen der Korrosionsschutz von Gußrohren zerstört und die Oberfläche
aufgerauht wird. Dadurch kommt das nächste Versagen der Leitung viel früher.
Nach einem halben bis vielleicht anderthalb Jahren muß man da wieder ran. Es
ist absehbar, daß die Leitung dann bald ganz hinüber ist und ausgewechselt
werden muß. Aber ein paar Jahre gewinnt man so schon.



Gruss Greetings
Boris Kirkorowicz
--
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After this date, use the form at http://www.kirk.de/mail.shtml
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Ist das gesund, das ungekochte Wasser zu trinken?
gestartet 2007-01-10 13:06:20 UTC
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